Greetsiel ist ein Ortsteil der Gemeinde Krummhörn im Landkreis Aurich in Niedersachsen.
Seit der Kommunalreform 1972 gehört Greetsiel politisch zur Gemeinde Krummhörn.
Ein offizielles Wappen führt Greetsiel nicht, da der Ort inzwischen keine eigenständige Gemeinde
mehr ist.



Greetsiel kann dabei auf eine über 650-jährige Geschichte zurückblicken. Urkundlich wurde der Ort Greetsiel erstmalig im Jahre 1388 als bestehende Ortschaft erwähnt. Es liegt an der Leybucht und beherbergt in seinem Hafen rund 27 Krabbenkutter, welche die malerische Kulisse des Ortes vervollkommnen. Der Krummhörner Hauptort Pewsum liegt etwa 7 Kilometer von Greetsiel entfernt im Landesinneren. Die Stadt Emden etwa 20 Kilometer, welche an der Emsmündung am Nordufer des Dollarts liegt. Greetsiel wurde als Amtssitz im Zuge der hannoverschen Ämterreform 1859, dessen Sitz in Pewsum war, aufgelöst und dem Amt Emden zugeschlagen, seitdem gehörte Greetsiel zu diesem Amt. Bei der preußischen Kreisreform 1885 jedoch wurde aus dem Amt Emden der Landkreis Emden gebildet, dem Greetsiel danach angehörte. Am 1. Juli 1972 wurde aber dann Greetsiel in die neue Gemeinde Krummhörn eingegliedert. Durchaus denkbar ist, da Greetsiel eine hervorragende Entwicklung zeigt, daß es später einmal wieder eine eigenständige Gemeinde wird und ihr Wappen erneut offiziell führen darf. Das ehemaligen Wappen der Gemeinde Greetsiel zeigt ein in Blau gehaltenes, dreimastiges Segelschiff, das die Bedeutung Greetsiels als früherer Seehandelsort und Fischereihafen symbolisierte.

Im Jahre 1380 entstand die Greetsieler Kirche. Direkt neben der Kirche liegt das so genannte Hohe Haus (Hohe Straße 1). Es ist durch die Maueranker am Giebel zwar auf "1696" datiert, dürfte aber im Innersten bereits auf das 16. Jahrhundert zurückgehen. Dieser zweigeschossige Backsteinbau beherbergt seit längerer Zeit ein Hotel.

Die Zwillingsmühlen sind eine besondere Sehenswürdigkeit von Greetsiel . Die rote Greetsiel-Ost-Windmühle entstand 1706 und die grüne Greetsiel-West-Windmühle wurde 1856 erbaut.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind neben dem Schöpfwerk das alte Siel (erbaut 1798) sowie das neue Siel (aus dem Jahr 1887). Besonderes beherbergt das Greetsieler Museumshaus, es ist auf Buddelschiffe spezialisiert und zeigt davon etwa 800 Exemplare. Nach Angaben des Museums handelt es sich hierbei um eine der größten Buddelschiffsammlungen in Deutschland und wohl auch Europas.

Einmal jährlich im Hochsommer findet der Kutterkorso statt, an dem fast alle der Greetsieler Kutter teilnehmen. Gäste dürfen hier gerne mitfahren. Im Hafen findet ein Krabbenpulwettbewerb statt und ein weiteres Rahmenprogramm mit Musik. Der Krabbenpulwettbewerb war auch in der Episode der Heimatgeschichten "Das Erbe von Greetsiel" ein zentrales Thema. Er wurde 1998 mit den Darstellern Dieter Pfaff und Ferdinand Dux in Greetsiel gedreht. Sehr sehenswert.

Von Greetsiel aus gelangen Sie mit dem Schiff auf die schöne Insel Juist, die auch eine Reise wert ist.